Eine Prozessplattform ‒ prädestiniert für das Internet der Dinge

Autor – Manuel Will, Head of Marketing bei iTiZZiMO

Längst ist das Prestigeprojekt Industrie 4.0 für Unternehmen zur Notwendigkeit geworden. „Internet der Dinge” ist dabei ein prominentes Schlagwort. Vernetzung und Digitalisierung spielen eine immer wichtigere Rolle. Das erfordert die Analyse und Optimierung bestehender Prozesse. Die Anforderungen steigen, in den Unternehmen wird die Handhabung von Echtzeitdaten zur Normalität.

Das erklärte Ziel von Industrie 4.0 ist es, Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken. An welchen Schrauben können Unternehmer drehen? Im Endeffekt geht es immer um Geld. Gewinne müssen gesteigert bzw. Kosten gesenkt werden. Ohne weitere Automatisierung der kompletten Wertschöpfungskette kann dieses Ziel nicht erreicht werden. Doch macht die Automatisierung eine weitere Vernetzung der eingesetzten Systeme nötig. Denn immer öfter müssen Maschinen von verschiedenen Anbietern miteinander vernetzt werden. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung Systemintegration und hier kommen Lösungen wie der Simplifier des Würzburger Unternehmens iTiZZiMO ins Spiel.

Prozessplattformen strukturieren die Systemlandschaft

Bei Prozessplattformen handelt es sich um ergänzende Systeme, die zur Organisation und Strukturierung des bestehenden Systemchaos dienen. Dabei vernetzen sie alle im Unternehmen genutzten Systeme. Bestandssysteme dienen nun ausschließlich als Datenlieferanten und müssen untereinander nicht mehr mit Schnittstellen versehen werden. Auch der gesamte Datenaustausch erfolgt über die Prozessplattform.

Bestandssysteme dienen als Datenlieferanten und müssen untereinander nicht mehr mit Schnittstellen versehen werden
Bestandssysteme dienen als Datenlieferanten und müssen untereinander nicht mehr mit Schnittstellen versehen werden

Auf diese Weise wird die Gesamtstabilität des Systems erhöht, denn alle Daten haben eine zentrale Anlaufstelle. Am einfachsten lassen sich Prozessplattformen wie der Simplifier also als eine Verteilstelle für Daten denken: auf der einen Seite steht der Nutzer (inklusive des Endgerätes), auf der anderen die Systeme (inklusive der kontextsensitiven Technologien).

Zentrale Vernetzung aller Systeme über Prozessplattform
Zentrale Vernetzung aller Systeme über Prozessplattform

Die für einen Prozess benötigten Daten werden über den Kontext identifiziert und aus den angebundenen Backend-Systemen aggregiert. Dazu werden die vom Nutzer benötigten Daten, seine Umgebung und das verwendete Endgerät analysiert. So differieren die UIs, wenn statt eines Tablets eine Smartglass verwendet wird. Außerdem sind je nach Prozess andere Daten relevant. Nach der strukturierten Abbildung in Prozessen werden die Daten für das jeweilige Endgerät bereitgestellt. Der Nutzer agiert mit den Daten nur innerhalb der Prozesse und nicht innerhalb der Systeme selbst.

So ist auch im Außendienst durch moderne Systeme bei der effizienten Kundenbetreuung bereits vieles einfacher geworden. Derzeit holen sich Mitarbeiter die Kundendaten in der Regel aus Backendsystemen wie SAP und CRM-Lösungen ‒ meist am Laptop. Die Ergebnisse des Vor-Ort-Termins werden handschriftlich oder elektronisch dokumentiert, allerdings oft nicht in dem System, in dem sie schließlich landen müssen. Die anschließende Datenübernahme erfolgt noch immer meist händisch und dabei besteht ein immenses Fehlerrisiko.

Durch den Einsatz einer Prozessplattform könnte der gesamte Prozess deutlich effektiver abgebildet werden: Denn es gibt in diesem Fall eine Maske, in der bereits alle relevanten Kundendaten zusammengeführt sind. Die gleiche Maske lässt sich auch vor Ort während des Termins auf jedem beliebigen Endgerät darstellen. Wird dann beispielsweise dort eine Bestellung eingetragen, wird diese automatisch in SAP zurückgespielt, wo der weitere Prozess wie gewohnt abläuft. Steht keine Internetverbindung zur Verfügung, können die Daten auch offline eingegeben und zur späteren automatischen Übermittlung zwischengespeichert werden.

Konnektoren organisieren Zusammenspiel der Systeme

Um Systeme mit anderen Systemen und/oder Endgeräten zu verbinden, wird zunächst ein Konnektor benötigt. Die Programmierung kann in webbasierten Entwicklungsumgebungen mit Webtechnologien wie OpenUI5, CSS3, Javascript oder Angular JS erfolgen. Wiederverwendbare Standard-Konnektoren sorgen dabei für Arbeitserleichterung.

Sind die Konnektoren programmiert, kann mit der Erstellung einer Applikation begonnen werden. Hierzu verwendet man einen so genannten “UI Builder”, also eine Anwendung, um Apps mit vorgefertigten Bausteinen und Logiken zu erstellen. Damit wird der Prozess Schritt für Schritt komfortabel abgebildet. So benötigt eine Applikation zur Dokumentation eines Störfalls in einer Maschine beispielsweise die folgenden Bestandteile, die ganz einfach zusammengestellt werden können:

  1. Konnektor zum SAP (bereits in der Entwicklungsumgebung angelegt)
  2. Bedienfelder, um einen neuen Fall anzulegen
  3. Spezielle Funktionen wie z.B. die Möglichkeit zur Aufnahme eines Fotos
  4. Text- oder Spracheingabe für weitere Informationen
  5. Übermittlung der Daten zur Speicherung ins SAP

Die Nutzung von Webtechnologien vereinfacht die Programmierung von Applikationen immens. Ohne diese müsste eine Applikation, die Daten aus dem SAP auf Android, iOS und Windows Phone zur Verfügung stellen soll, drei Mal programmiert werden. Dazu kämen je zwei Schnittstellen pro Applikation. Mit dem Simplifier werden Anwendungen lediglich einmal erstellt, per bidirektionalen Konnektoren angebunden und können durch die Verwendung von Webtechnologien auf jeder Plattform abgebildet werden. Der Code der Anwendung wird dabei durch den UI Builder generiert, es ist also keine weitere manuelle Anpassung notwendig. Bidirektionale Konnektoren sorgen für die Datenübertragung.

Die gesamte Kommunikation ist dabei TLS-verschlüsselt, die Datenspeicherung in deutschen Rechenzentren garantiert eine hohe Datensicherheit. Um die Funktionalität zu gewährleisten, durchlaufen Anwendungen nach der Development Umgebung eine Testumgebung, bevor sie an den Nutzer gegeben werden.

Vereinfachte Workflows, intuitive Bedienung

Für den Nutzer können nun schnell und komfortabel Anwendungen erstellt werden, die ihn als Bediener ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen. Das bedeutet vereinfachte Workflows und intuitiv bedienbare Benutzeroberflächen. Vielfältige Interaktionsmöglichkeiten mit PCs, Tablets, Smartphones oder anderen Wearables wie Smartglasses oder Smartwatches ermöglichen ein auf persönliche Präferenzen abgestimmtes Arbeiten.

Da immer nur mit den Daten gearbeitet wird, die für den jeweiligen Prozess relevant sind, werden keine ablenkenden zusätzlichen Daten angezeigt, wie man es von bisherigen ERP-Masken kennt. Außerdem wird die IT-Abteilung in die Lage versetzt, schneller und effizienter zu arbeiten. Denn eine standardisierte Entwicklungsumgebung mit wiederverwendbaren Elementen reduziert den Entwicklungsaufwand. Konsolidierte Systeme sorgen darüber hinaus für einen freien Blick auf die Systemlandschaft, weniger schwer zu beschaffendes Spezial-Know-how ist notwendig.

Fazit

Bestandssysteme in Unternehmen sind starr und nicht auf Veränderung ausgelegt. Anpassungen erfordern viel Zeit und werden daher meist abgelehnt ‒ denn jede neue Anwendung bedeutet eine neue potentielle Insel. Es beginnt ein Teufelskreis aus nötigen Anpassungen, die über weitere isolierte Systeme abgebildet werden, damit die Komplexität erhöhen und Anpassungen noch zeitaufwändiger machen. Das Ziel von Prozessplattformen ist es, genau diesen Teufelskreis zu unterbrechen.

www.itizzmo.com

Manuel Will, Head of Marketing, iTiZZiMO. Bei iTiZZiMO arbeiten Nerds, Visionäre, Innovatoren, Geeks, Ingenieure und Designer an der Revolution der IT. Verrückt nach Innovationen, begeistern wir mit Software, die den Nutzer in den Fokus stellt. Dabei ist der Simplifier die Ebene zwischen Backend-Systemen, dem User, seinen Endgeräten und dem Workflow – die Basis für alle Prozesse im Internet der Dinge.